Beratung bei Beckenendlage

Bei der Beckenendlage oder Steißlage liegt das Kind im Bauch der Mutter mit dem Po nach unten, der Kopf zeigt nach oben. Bei der Knie- bzw. Fußlage liegen die Knie bzw. die Füße im Becken.

In der 34. Schwangerschaftswoche sind rund 10% der Kinder in Beckenendlage. Um den errechneten Termin herum sind es nur noch 4-5%. Dieser Trend zeigt, dass sich Babys bis zur Geburt aus der Beckenendlage in Schädellage drehen können.

Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum Kinder in Beckenendlage verbleiben. Von anatomischen Hindernissen wie der Position der Plazenta bis hin zu emotionalen Aspekten wie der Bereitschaft der Mutter zur Geburt oder ihrem Wunsch nach mehr Unterstützung durch den Partner.

Unterstützungsmöglichkeiten in der Schwangerschaft

Bis zur 33. oder 34. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit, auf eine spontane Drehung des Babys in die Schädellage zu warten. Sollte das Baby weiterhin in Beckenendlage verbleiben, ist die 34. oder 35. Schwangerschaftswoche eine gute Zeit, um sanfte Methoden zur Drehung auszuprobieren.

Eine bewährte Methode ist die Moxibustion, bei der ein Akupunkturpunkt an der Außenseite der kleinen Zehe mit einer Beifußzigarre erwärmt wird, um die Gebärmutter und das Baby zu Bewegungen anzuregen. Diese Behandlung wird drei bis vier Mal im Abstand von zwei Tagen durchgeführt.

Körperübungen wie die Indische Brücke oder die Knie-Brust-Position können ebenfalls hilfreich sein, um das Baby zur Drehung in die Schädellage zu bewegen. Partner können in diese Übungen einbezogen werden, was oft als unterstützend empfunden wird.

Es lohnt sich eine Beckenauflockerung mit der Hebamme oder Physiotherapuetin durchzuführen um bei eventuellen Verspannungen der Beckenmuskeln Platz fürs Kind zu schaffen.

Die Stimulation des Babys mit Hilfe einer Taschenlampe oder Spieluhr über den Bauch, ist einige Versuche wert.

Die „äußere Wendung“ ist eine weitere Option, bei der die Ärztin/der Arzt sanft den Kopf und das Gesäß des Babys durch die Bauchdecke ertastet und es dazu anregt, sich zu drehen. Dies wird im Krankenhaus unter Überwachung der kindlichen Herztöne durchgeführt. Vor dem Eingriff erhält man eine genaue Aufklärung über das Procedere. In seltenen Fällen kann es zu Wehen oder einem Blasensprung kommen.

Geburt bei Beckenendlage

Heutzutage wird oft ein Kaiserschnitt empfohlen, wenn das Kind in Beckenendlage liegt, um mögliche Komplikationen einer vaginalen Geburt zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Kaiserschnitt wie jede andere Operation auch Risiken birgt und die Möglichkeit von Komplikationen in nachfolgenden Schwangerschaften erhöhen kann. Studien haben gezeigt, dass Kinder nach vaginalen Beckenendlagengeburten langfristig keine gesundheitlichen Nachteile haben im Vergleich zu kaiserschnittgeborenen Kindern. Die Sicherheit einer vaginalen Geburt hängt jedoch stark von der Ausstattung der Krankenhäuser und der Erfahrung der GeburtshelferInnen ab, da spezielle Fähigkeiten erforderlich sind. Leider geht dieses Wissen aufgrund der Zunahme von Kaiserschnitten immer mehr verloren.

Einige Krankenhäuser in Österreich bieten Frauen nach umfassender Aufklärung und gründlicher Untersuchung die Möglichkeit einer vaginalen Geburt. Unter gewissen Voraussetzungen bietet das LKH Hall sowie das LKH Kufstein den Versuch einer Spontangeburt bei Beckenendlage an.